Gottes Beistand navigiert - 25 Jahre GPS und Pfingsten
Ein „Navi“, ein Navigationssystem mit GPS hat heute fast jedes Auto und jedes Smartphone. Damit kann man die eigene Position, ein Ziel und eine Wegverbindung bis auf 10 Meter genau bestimmen und sich genau leiten lassen. Das satellitengestütze Global Positioning System wurde in den 70er Jahren für militärische Zwecke entwickelt und ist seit dem 2. Mai 2000 für die zivile Nutzung freigegeben. Heute ist die GPS-Navigation für die meisten Menschen unserer mobilen Gesellschaft im Alltag nicht mehr wegzudenken. Auch ich benutze es ganz selbstverständlich für Fernziele wie für Hausbesuche vor Ort. Eine solche Navigation braucht zum einen eine gute Karte. Weiterhin ist ein gutes Satellitensignal von oben notwendig. Dazu muss man wissen, wo man gerade ist, und, wo man hin will: Mein Standort und mein Ziel sind entscheidend. Die Navigation des Weges mit einem „Navi“ ist für mich ein anschauliches Bild für unseren Lebensweg als Christen allgemein.
Auch wir brauchen immer wieder eine Bestimmung des eigenen Stand-ortes: Wo stehe ich? Was macht mein Leben gerade aus? Zugleich brauchen wir ein großes Lebensziel mit kleinen Zwischenzielen: Wo will ich ganz am Ende ankommen? Welche Zwischenstopps lege ich ein?
Grundlegend für die Navigation ist selbstverständlich die Erde und die Verbindung zu ihr: Unser Menschsein mit allen Tälern und Höhen, Begren-zungen und Weiten, nicht abgehoben, sondern eben geerdet. Zuletzt braucht es das Signal von oben, das mit der Karte abgeglichen werden muss. Dafür müssen wir empfänglich, sensibel für das Leitsignal sein; wir brauchen eine gut ausgerichtete Antenne. Das Signal von oben deute ich als den guten Geist Gottes, der uns ins Leben leiten will.
Der Auferstandene hat in der seiner Himmelfahrt das große Ziel für uns alle erreicht, aber gibt uns den Beistand wie ein Signal, damit wir hier unseren Weg zu diesem Ziel finden. Jesus ist also nicht einfach weg, sondern er ist auf andere Weise unter uns gegenwärtig: Er zieht und leitet uns durch den Geist Gottes. Dieser zwingt uns nicht, sondern lässt uns die Freiheit.
Dies wird für mich im Bild vom „Navi“ sehr schön deutlich: Wenn ich nicht auf dem vorgeschlagenen kürzesten Weg bleibe, wird der Weg zum Ziel neu berechnet und das Navi zeigt mir den nächstmöglichen Abzweig zum Ziel an.
Oft ist dann der Weg ein Stück weiter, manchmal muss ich auch umkehren, aber:
Es gibt immer einen Weg zum Ziel, immer!
In diesem Sinne wünsche ich allen eine vom Geist Gottes erfüllte Zeit, auch über Pfingsten hinaus! Richten wir unsere Antennen aus und und lassen wir uns vom Geist Gottes leiten.
Wir dürfen mutig weiter gehen, können auch etwas wagen oder experimentieren. Wir werden von Gottes Geist immer weitergeleitet.
Der schöpferische Beistand Gottes navogiert uns auf unserem Weg hin zu seinem guten Ziel!
Pfarrer Stefan Hansch